Politisch inkorrekt…

…so nennt man sich neuerdings wohl oft und gerne. Man findet alles ein bißchen doof, wie z.B. den Islam, Klimaschutz und die linksgewaschenen „Gutmenschen“ und fühlt sich als großer Rebell. So ähnlich wie 16-jährige Mädchen, die sich einen Ring durch die Lippe drücken lassen und sich freuen, wenn es dann Stunk mit Mama gibt. Man kriegt ja sonst so wenig Aufmerksamkeit. Das zum einen.

Zum anderen kann man sich ja schnell politisch inkorrekt fühlen, wenn man anderer Meinung ist als z.B. die taz oder ein paar Alt-68er-Schreiberlinge. Nur die Realität sieht doch so aus, dass das ganze neoliberale und rechts-konservative Gedusel kombiniert mit ein bißchen Islam-Bashing von einer nicht unbedeutenden Menge braver deutscher Durchschnittsbürger abgenickt wird. Wie sonst kommt es, dass die entsprechenden Blogs immer unter den Meistgelesenen sind (mit 95% „Ja! Gib’s ihnen“-Kommentaren) und dazu in Deutschland noch eine schwarz-gelbe Regierung am Steuer sitzt? Wenn es nicht gerade gegen „christliche“ Werte geht, dürfte die politisch inkorrekte CSU eigentlich mit 90% derartiger Äußerungen konform gehen. Der beliebte Blog „Die Achse des Guten“ (beim Barte des Propheten, was für ein Name) wird dann auch noch von politisch inkorrekten Revoluzzern gechrieben, die sonst bei FAZ, Focus und Bild tätig sind.

Auf die letzte Bastion gegen die Islamisierung Europas und linksextremes Gutmenschentum (wer oder was auch immer das jetzt ist von den wenigen Millionen).

Nachtrag 1: Die statistischen Werte („90%“, „wenige Millionen“, „68“) sind vage und wissenschaftlich nicht belegt, dürfen aber trotzdem geglaubt werden.

Nachtrag 2: Aktuell ist auch ein Besuch der Titanic-Homepage zu empfehlen, wenn man denn politisch inkorrekt genug ist (Startcartoon: Muslim-Service & ein schöner (Parodie-)Artikel zu Weestergard).

4 Antworten to “Politisch inkorrekt…”

  1. Erstens sind die Zahlen, die PI angibt, nicht realistisch und zweitens iost das, was in den Kommentaren steht, nur Gelaber von Feiglingen. Glaubs mir: Wenn die auf der Straße sind, sind die ganz klein und kuschen garantiert auch vor ihrem Chef(Muslim?).

    Im übrigen halte ich es für Gefährlich, eine Religion als „Ideologie“ zu bezeichnen. Denn Religionen haben nichts mit Ideologie zu tun. Weder die Christliche, die Islamische noch die Jüdische. Das Problem sind die Radikalen, die es in jeder Religion gibt.

    • Danke für den Kommentar, du hast natürlich Recht, eine Religion ist keine Ideologie, es gibt aber durchaus religiös begründete Ideologien.
      Die Zahlen von PI hab ich mir gerade erst angesehen, keine Ahnung inwiefern die realistisch sind. Alle meine „statistischen“ Angaben sind bloß gefühlte Werte. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die sogenannten politisch Inkorrekten durchaus weite Zustimmung erfahren, wenn nicht sogar die Meinung der Mehrheit wiedergeben. Somit wäre „massenkompatibel“ passender als „politisch inkorrekt“.

  2. Anschlag auf Mohammed-Verächter…

    Das versuchte Attentat auf den dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard hat den Vorurteilen über die Aggressivität des Islam und seiner Anhänger weiteren Auftrieb verliehen. Ein aus Somalia stammender 28jähriger Mann hatte versucht, die Ehre des Proph…

  3. Wohin Christlich-Religiöser Fanatismus führt…

    „….Prayers for Bobby („Gebete für Bobby“) ist ein amerikanischer Fernsehfilm über die wahre Geschichte von Bobby Griffith, einem jungen schwulen Mann, der aufgrund der religiösen Intoleranz seiner Mutter und seines Umfeldes Suizid begeht, s…

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